Age of Steam – Deluxe Edition

Die Fakten

Spieltypen: Brettspiel, Wirtschaftsspiel, Würfelspiel

Mechanismen: Auktion, Pick-up and Deliver, Netzwerk- und Streckenbau

Themen: Eisenbahn, Kapitalismus

Autor:innen: John Bohrer, Martin Wallace

Illustrator:innen: Ian O'Toole, Sean Brown, Peter Dennis, Paul Niemeyer

Veröffentlichungsdatum: 2002

Verlag: Skellig Games

Spieldauer: Abendfüllende Spiele (über 120 Minuten)

Spieleranzahl: 1, 2, 3, 4, 5, 6

Bewertung: 9/10

Komplexität: 4/5

Quelle für die Eckdaten des Brettspiels ist Boardgamegeek.

Avatar-Foto
Sascha
#Brettspiele #Deckbuilding #Abenteuer #Cthulhu #Kooperativ #Erklärbär #Software-Engineer #Wandern #Schwimmen #Weizenbier
249
0

Inhaltsverzeichnis

Wenn ihr wissen möchtet nach welchen Kriterien wir unsere Spiele bewerten, könnt ihr euch unser Wertungssystem anschauen.

1. Beschreibung

Mit Age of Steam begeben wir uns in die Ära, in der die Pioniere der US-Eisenbahnen die Gleise bauten, die Amerika und seine Wirtschaft für immer veränderten. Die Verbindung der Industriezentren der wachsenden Nation - Pittsburgh, Cincinnati, Chicago und viele weitere - steht dabei im Mittelpunkt.

Gelingt es dir, ein leistungsfähiges Schienennetz und gleichzeitig die besten Lokomotiven zu finanzieren? Welche Strecken bringen die beste Rendite? Bei welcher Stadt lohnt es sich, sie zu einem neuen wirtschaftlichen Zentrum weiterzuentwickeln? Kannst du den Widerstand, der sich gegen einige der lukrativsten Strecken gebildet hat, brechen? Wird das verdiente Geld am Ende reichen, um deine Schulden zu bezahlen?

Du musst jede deiner Aktionen sorgfältig planen und gleichzeitig deine Konkurrenten im Auge behalten, um auf alles vorbereitet zu sein. Nur so hast du die Chance, dieses Spiel zu gewinnen.

Age of Steam war in den meisten Jahren seit seinem Erscheinen das bestbewertete Zugspiel bei BoardGameGeek und hat bei vielen Spielern Kultstatus erreicht. Jetzt, fast 20 Jahre später, sind wir stolz darauf, euch gemeinsam mit unserem Partner Eagle-Gryphon Games die Age of Steam: Deluxe-Edition präsentieren zu können!

Quelle der Beschreibung ist die Website oder Anleitung von  Skellig Games.

2. Spielmaterial & Aufmachung

Age of Steam kommt in der Deluxe Version in einem großen und vor allem hochwertigen Karton daher. Was man hier auf jeden Fall positiv erwähnen muss, ist die Tatsache, dass im der Box alles seinen Platz hat. Man muss hier definitiv keine zusätzlichen Inserts oder Sortierkästen kaufen. Das Artwork des Spiels ist funktional und eher schlicht gehalten. Das ist aus unserer Sicht aber auch absolut notwendig, um die Übersichtlichkeit beim Platzieren der Schienen zu gewährleisten. Das Spielmaterial ist durch und durch grandios. Besonders hervorzuheben sind die Pokerchips, der bestickte Stoffbeutel und die drei doppelseitig bedruckten Spielpläne mit 6 unterschiedlichen Landkarten.

Einziger Wermutstropfen ist, dass dem Spiel nur kleine Holzscheiben beiliegen um den Besitz der Strecken anzuzeigen. Wenn man lieber kleine Holz-Lokomotiven dafür möchte, muss man diese separat dazu kaufen.

3. Einstiegshürde, Aufbau & Anleitung

Die Einstiegshürde von Age of Steam ist relativ hoch. Obwohl die Anleitung mit insgesamt nur 12 Seiten daherkommt, gibt es bei dem Spiel einiges zu beachten. Die Grundregeln sind aus unserer Sicht schnell verstanden. Um das Spiel aber wirklich sinnvoll spielen zu können, muss man die Verzahnung der einzelnen Phasen und deren Auswirkungen verstanden haben. Der Spielaufbau unterscheidet sich abhängig von der gewählten Landkarte. In unseren Partien haben wir mit der Rustbelt Landkarte (3-6 Spieler:innen) gespielt. Das ist die einzige Landkarte im Spiel, die nur die Grundregeln verwendet. Nimmt man eine andere Landkarte, werden die Grundregeln des Spiels verändert und der Spielaufbau ändert sich.

Insgesamt lässt sich hier sagen, dass Age of Steam zwar einfach zu lernen aber sehr schwer zu meistern ist.

4. Spaßfaktor, Mechanismen & Wiederspielwert

Age of Steam ist ein knallhartes Eisenbahn-Wirtschaftsspiel, indem die Spieler:innen Eisenbahngesellschaften verkörpern und versuchen das leistungsfähigste und vor allem ertragreichste Schienennetz zu bauen. Es gilt geschickt abzuwägen wann und wie viele Aktien man pro Runde verkauft, welche Großstädte man anschließt, auf welchen Städten welche Waren liegen und natürlich welche Schienen man platziert. Im ersten Moment möchte man meinen: Was soll an einem Eisenbahnspiel schon gemein sein? Die Antwort darauf ist: ALLES. Es geht im gesamten Spiel darum die Waren auf dem Spielplan am besten nur über sein eigenes Schienennetz zu transportieren und dafür zu sorgen, dass die Mitspieler:innen das auch tun. Lässt man die anderen Mitspieler:innen dabei außer Acht, kann es passieren, dass plötzlich ein Schienennetz von einem Konkurrenten neben dem eigenen entsteht und die Waren zukünftig über dieses transportiert werden. Das möchte man unbedingt vermeiden, da sonst der Ertrag deutlich geringer ausfällt und man ggf. die Anteilseigner nicht mehr bezahlen kann und als Konsequenz das Einkommen verringern muss. Es ist auch möglich komplett aus dem Spiel auszuscheiden, wenn man sich verzettelt und das Einkommen ins Negative rutscht.

Der Spaßfaktor ist aus unserer Sicht enorm hoch. Es macht unglaublichen Spaß die Schienennetze zu planen, auf das Verhalten der Mitspieler:innen zu reagieren und seine laufenden Kosten im Überblick zu behalten. Auch wenn das im ersten Moment etwas trocken klingt, ist es das überhaupt nicht. In unseren Runden war jeder begeistert von der Verzahnung und den weitreichenden Entscheidungen die man in diesem Spiel treffen muss.

Enorm hoch ist auch der Wiederspielwert von Age of Steam. Durch die zufällige Güterauslage und Platzierung der Waren auf den einzelnen Großstädten verläuft jede Partie anders. Dazu kommt, dass dem Spiel schon 3 Spielpläne mit 6 unterschiedlichen Landkarten und speziellen Regeln beiliegen. Hier hat man eine Menge zu tun, bis man alles gesehen hat.

5. Fazit & Wertung

Uns hat Age of Steam komplett überzeugt. Es macht einfach unglaublich großen Spaß die eigenen Schienennetze auszubauen, den Mitspieler:innen wortwörtlich das Wasser abzugraben und hoffentlich am Ende das höchste Einkommen zu erzielen. Dennoch ist es definitiv nicht jedermanns Sache, da es stellenweise ziemlich gemein sein kann und auch keine Fehler verzeiht. Investiert man in ein "falsches" Schienennetz oder zur "falschen" Zeit in ein Schienennetz, kann es schon das Aus für die eigene Eisenbahngesellschaft bedeuten. Wenn man das weiß und Spiele mit hoher Interaktion mag, erhält man mit Age of Steam aus unserer Sicht ein Meisterwerk von Martin Wallace und John Bohrer, das einen lange bei der *Schiene* hält.

Für uns eine absolute Empfehlung, die wir leider erst viel zu spät kennengelernt haben.

Pro

  • Überschaubare Regeln erzeugen eine enorme Spieltiefe
  • Jede Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen
  • Enorm hohe Interaktion
  • Enorm hoher Wiederspielwert (zufällige Güterauslage, 6 unterschiedliche Landkarten)
  • Hochwertiges Spielmaterial (Pokerchips, Stoffbeutel)

Contra

  • Kann ziemlich gemein sein
  • Man kann vorzeitig aus dem Spiel ausscheiden
  • Artwork ist eher schlicht gehalten
Komplexität 4 von 5
Bewertung 9 von 10

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Neueste Reviews

Stöbern